Das Gespräch führte Joachim Kübler
Die Pro Seniore Residenz Salinental ist eine stationäre Pflegeeinrichtung mit zwei Häusern, in jedem Haus befinden sich vier Wohnbereiche.
Es gibt Platz für circa 300 Bewohner, die in Kurzzeit-, Verhinderungs- und Dauerpflege.
Die demenziellen Erkrankungen nehmen zu und die Erkrankung ist ein schleichender Prozess. Wie sieht ein Tag für diese Bewohner/innen aus?
In unserem beschützten Bereich haben wir die Möglichkeit, bis zu 28 Menschen mit demenziellen Veränderungen zu versorgen. Die Betreuung unserer Bewohner richtet sich nach dem Prinzip der Normalität in Anlehnung an das Hausgemeinschaftskonzept. Wir orientieren uns bei der Versorgung an der Biografie der Bewohner und vermitteln durch einen gleichbleibenden Tagesablauf, der sich nach den Bedürfnissen unserer Bewohner richtet, ein Gefühl des Vertrauens und der Sicherheit.
Wie fördern Sie die Bewohner/innen bzw. haben Sie besondere Projekte?
Einer unserer Schwerpunkt-Bereiche ist der ,,behütete Bereich“ für Menschen mit Demenz. Seit mehreren Jahren beschäftigen wir uns mit verschiedenen Projekten rund um das Thema Demenz, wie zum Beispiel: MAKS und MOMENT
Was ist MAKS?
Mask ist eine nicht medikamentöse Therapie. Sie kann die alltäglichen Fähigkeiten von Dementen verbessern. MAKS steht für die Begriffe: motorisch, alltagspraktisch, spirituell, kognitiv. Aus diesen jeweiligen Bereichen werden mit den Bewohnerinnen und Bewohner Übungen durchgeführt, um eine individuelle Förderung der Leistungsgrenzen zu erreichen. Diese Übungen können in der Gruppe, aber auch als Einzeltraining erfolgen.
Wie sehen solche Übungen aus?
Um die Motorik zu erhalten, machen wir beispielsweise gymnastische Übungen. Kochen, Obst oder Gemüse schneiden sind ganz praktische Alltagsübungen. Spiele wie Stadt, Land, Fluss trainieren das Gedächtnis. Und Rituale, die immer gleichbleibend sind, wie zum Beispiel eine Begrüßung oder Verabschiedung, das Lesen von Gedichten oder das Singen von Liedern fördert die spirituelle Seite der Menschen.
Und was ist das Projekt MOMENT?
Das ist ein Projekt der AOK Rheinland-Pfalz bzw. des Saarlandes. In Bewegungsgruppen werden die kognitiven Fähigkeiten und die Beweglichkeit trainiert. Zudem helfen die Übungen zur Kräftigung der Muskulatur und das soziale Miteinander macht den Bewohnerinnen und Bewohner einfach auch Spaß.
Gibt es weitere Projekte?
Ja, ein Projekt das für uns zukünftig sehr am Herzen liegt und bislang, Corona bedingt, nicht in die Praxis umgesetzt werden konnte ist das Projekt Silviahemmet in Zusammenarbeit mit der BKK und den Maltesern. In diesem Projekt geht es um die Begleitung von palliativen Menschen mit Demenz. Die Malteser kooperieren seit 2009 mit der Königlich Schwedischen Stiftung „Silviahemmet“, mit der sie bereits seit 2001 in Kontakt stehen. Die Arbeit der von der
schwedischen Königin initiierten Stiftung ist den Maltesern Vorbild für die Begegnung und den Umgang mit Menschen mit Demenz. Wir werden dafür einen kompletten Wohnbereich individuell einrichten und auf die Bedürfnisse der Menschen im palliativen Zustand anpassen.
Was ist der Grundgedanke von Silviahemmet?
Es geht darum, dass man die Sicht des erkrankten Menschen wahrnimmt und sich an seinen Bedürfnissen orientiert. Es geht also nicht nach Regeln – wir lernen von den Menschen. Dadurch richtet sich die Begleitung ganz auf die Nähe der Sterbenden und deren Umgebung. Es geht um die bestmögliche Lebensqualität für den Betroffenen und seine Angehörigen.
Ein großes Problem in der Pflege ist der Fachkräftemangel. Welche Konzepte haben Sie, um Pflegepersonal zu binden?
Natürlich macht sich der Pflege,- bzw. Fachkräftemangel auch in unserer Einrichtung bemerkbar. Wir versuchen, mit einem Projekt der Landesregierung, dass sich CARE4FUTURE nennt, in die Schulen zu gehen und den Nachwuchs für den Pflegeberuf zu begeistern. Für uns ist es wichtig, mit jungen Menschen ins Gespräch zu gehen, ihnen Fragen zu beantworten und eine Transparenz in den Berufsalltag einer Pflegefachfrau oder eines Pflegefachmannes zu geben. In unserer Einrichtung gibt es zwei Praxisanleiter, die dieses Projekt mit begleiten. Von der Akquise zum Bewerbungsgespräch bis hin zur Begleitung und Unterstützung in der praktischen Ausbildung. Ebenso erhalten Bewerber aus dem Ausland unsere Unterstützung, die sich für die Ausbildung und den Beruf der Pflege interessieren.
Pro Seniore Residenz Bad Kreuznach
Burgweg 8 – 10
55543 Bad Kreuznach
Tel: +49 671 / 8311-854
Fax: +49 671 / 8311-892
E-Mail: olga.keilmann@pro-seniore.com
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