Das psychNAVi Rheinland-Pfalz hilft Menschen mit psychischen Herausforderungen und ihren Angehörigen bei der Suche nach Unterstützungsangeboten in ganz Rheinland-Pfalz. Über verschiedene Suchfunktionen können passgenaue Angebote gefunden werden. Unter dem Menüpunkt Krisenhilfe sind Informationen für den Notfall zu finden.

Viele Menschen wissen bei psychischen Problemen oder Erkrankungen nicht, wo sie Hilfe finden. Wer dauerhaft psychisch belastet ist oder sich in einer akuten Krise befindet, hat es schwer, sich einen Überblick zu verschaffen. Die Internetseite www.psychnavi-rlp.de fasst das psychiatrisch-psychotherapeutische Hilfesystem in Rheinland-Pfalz übersichtlich zusammen und bietet komfortable Suchfunktionen.

„Die Suche nach einem geeigneten Behandlungsangebot, nach Beratung oder Unterstützung ist ein wichtiger Schritt zur Bewältigung einer seelischen Krise oder Erkrankung“, sagte Daniel Stich, Ministerialdirektor im Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit, bei der Vorstellung des neuen Tools. „Es ist uns daher ein zentrales Anliegen, sowohl die Weiterentwicklung der psychotherapeutischen und psychiatrischen Versorgung zu fördern als auch die Transparenz über die vorherrschenden Angebote zu verbessern. In Rheinland-Pfalz gibt es ein gut ausgebautes psychiatrisch-psychotherapeutisches Hilfesystem für die unterschiedlichsten Bedürfnisse und Indikationen. Betroffene und ihre Angehörigensollen es verstehen und unkompliziert nach geeigneten Angeboten suchen können“, so Stich.

Mit dem psychNAVi stellt die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG), die das Webportal eingerichtet hat, einen aktuellen und nutzungsfreundlichen Wegweiser zur Verfügung. Über eine Suchmaske können Hilfs- und Unterstützungsangebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen in der eigenen Region gesucht werden – in den Kategorien „Behandlung“, „Information und Beratung“, „Arbeit und Ausbildung“, „Wohnen“, „Unterstützung und Begleitung im Alltag“ sowie „Selbsthilfe“. Zusätzlich können die Ergebnisse nach Altersgruppen gefiltert werden. Eine Krisenhilfe-Seite weist in akuten Situationen den Weg zu regionalen und überregionalen Hilfsangeboten, etwa zum zuständigen Sozialpsychiatrischen Dienst oder zur Telefonseelsorge. „Weil psychische Erkrankungen häufig immer noch tabuisiert sind, sprechen viele Betroffene nicht offen über ihre Probleme und erhalten deshalb wenige Ratschläge und Hinweise auf Hilfsmöglichkeiten“, sagte Susanne Herbel-Hilgert, stellvertretende Geschäftsführerin der LZG. „Auf das psychNAVi können Menschen mit psychischen Erkrankungen, aber auch Angehörige und professionell Helfende jederzeit direkt zugreifen und nach passender Unterstützung suchen.“

Esther Herrmann, Vorsitzende des Landesverbandes der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen in RLP e.V. und Manfred Schneider, Vorsitzender des Landesnetzwerkes Selbsthilfe seelische Gesundheit RLP e.V. (NetzG RLP), würdigten die Umsetzung des psychNAVi. „Wir begrüßen die Einrichtung des psychNAVi RLP besonders da hiermit ein Schritt in die richtige Richtung getan wurde, um Hilfsangebote nicht mehr mühsam suchen zu müssen. Die Aktualität des Angebots muss auch in Zukunft gewährleistet sein und erfordert Mitarbeit von allen daran Beteiligten. Wir wünschen allen Hilfesuchenden und deren Angehörigen, dass sie den für die eigene Persönlichkeit richtigen Weg damit finden.“

Ursprünglich entwickelt wurde das psychNAVi von der ASB Gesellschaft für seelische Gesundheit mbH in Bremen gemeinsam mit Menschen mit psychischen Erkrankungen. Die LZG hat das Portal an rheinland-pfälzische Verhältnisse angepasst und eine Datenbank erstellt, die rund 1.000 Angebote von ca. 250 Anbietern enthält. Das psychNAVi ersetzt die bisherigen gedruckten Wegweiser für Menschen mit psychischen Erkrankungen sowie für Kinder und Jugendliche in Rheinland-Pfalz. Im Gegensatz zu den gedruckten Ausgaben ermöglicht es eine einfache Aktualisierung und bietet eine benutzerfreundliche Online-Plattform.

Das Projekt wurde vom Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit finanziert und fachlich begleitet. Zudem gab es eine enge Zusammenarbeit mit den Koordinatorinnen und Koordinatoren für Gemeindepsychiatrie der Landkreise und kreisfreien Städte. Sie und ihre Netzwerke wurden von Beginn an in die Planungen einbezogen. In einer erfolgreichen Testphase im Sommer konnten Interessierte die Website ausprobieren und wertvolles Feedback liefern, das dazu beitrug, die Seite den Bedürfnissen der Nutzenden anzupassen.

Quelle:
Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG)