„Sorgenden Gemeinschaft” Andrea Kynast stellte die besondere Idee in Stromberg vor.
v.l.n.r: Pflegeselbsthilfe RLP KISS Mainz (Carola Beck), Stadtbürgermeister Claus-Werner Dapper, Pflegestützpunkt Bad Kreuznach (Anja Wagner), Christlich Ambulante Hospizdienst an der Nahe (Jana Morenz-Meyer), Referentin Andrea Kynast, Pflegestützpunkt Bad Kreuznach (Annerut Marx ) und zwei Mitstreiterinnen der „Graswurzelinitiative” im Hunsrück. Foto: Joachim Kübler / Pflegenetz Bad Kreuznach
Zu der Veranstaltung „Herzenssache Pflege“ hatten der Pflegestützpunkt Bad Kreuznach (Annerut Marx / Anja Wagner), der Christlich Ambulante Hospizdienst an der Nahe (Jana Morenz-Meyer) und das Kontaktbüro Pflegeselbsthilfe RLP KISS Mainz (Carola Beck) in die Deutscher-Michel-Halle in Stromberg geladen.
Gut 50 Interessierte, darunter der Stadtbürgermeister von Stromberg, Claus-Werner Dapper, informierten sich an den Ständen rund um das Thema Pflege. Bürgermeister Dapper betonte in seinem Grußwort, dass er von der Veranstaltung sehr angetan sei und brachte das Ziel der Veranstaltung mit dem Zitat: „Man muss, solange man lebt, lernen, wie man leben soll.“ auf den Punkt.
Die Fragen des Abends lauteten: Sind wir in Stromberg gut aufgestellt, wenn Sorgen oder Pflege in den Alltag einziehen? Wie kann man sich gut auf Unterstützungsbedarfe vorbereiten und generationsübergreifend Hilfestrukturen bilden? Welche Angebote im Ehrenamt oder als formelle Hilfe gibt es bereits? Und schließlich: Welche Entlastung und Unterstützung braucht es noch in der Stadt?
Antworten auf diese Fragen gab die Referentin Andrea Kynast, die die besondere Idee einer aktiv „Sorgenden Gemeinschaft” vorstellte. Ziel ist es, Netzwerke, insbesondere in ländlichen Gemeinden, zu knüpfen, um sich innerhalb der Gemeinde dauerhaft gegenseitig zu unterstützen. Andrea Kynast findet, dass das „Sorgende Miteinander“ in Gemeinden eine Kultur des Miteinanders sein sollte – und zwar unabhängig vom Alter. Dabei will sie bestehende Strukturen wie Nachbarschaftshilfen, ehrenamtliches Engagement und Versorger-Netzwerke nicht verdrängen, sondern integrieren. Ihrer Meinung nach könnte ein vernetztes Miteinander innerhalb der Gemeinden angesichts der Herausforderungen im Gesundheitssystem und des Fachkräftemangels Bürger, pflegende Angehörige und ambulante Pflegedienste gleichermaßen entlasten. Als „Graswurzelinitiative” hat Andrea Kynast diese Idee zusammen mit den Mitstreiterinnen Heidi Papenberg und Christine Petry, bereits in ihrem Wohnort im Hunsrück etabliert.
Die lebhafte Diskussion nach dem Vortrag zeigte, dass auch in Stromberg Bedarf und Interesse an ergänzenden Wegen für ein entlastendes Miteinander besteht. Bürgermeister Dapper versprach, über die Idee nachzudenken, meinte aber, dass diese nur in kleinen Schritten umgesetzt werden könne.
Die Initiatoren freuten sich über die gelungene Veranstaltung
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